
Wie wichtig ist die Digitalisierung für die Zukunft des
Amateurfußballs? Extrem wichtig! Da war sich der 3.
DFB-Amateurfußball-Kongress vergangenes Jahr mit seinen Teilnehmern und
Teilnehmerinnen aus mehr als 200 Amateurvereinen einig. Von den 17
Handlungsempfehlungen, die am Ende des Kongresses am höchsten
priorisiert wurden, drehen sich acht um den Bereich Digitalisierung. Zur
Vertiefung ist nun der nächste Workshop mit Vertretern und
Vertreterinnen von der Basis in der DFB-Zentrale in Frankfurt
durchgeführt worden.
Rund 30 engagierte Ehrenamtler aus
Amateurklubs widmeten sich im Austausch mit hauptamtlichen Mitarbeitern
aus den Fachbereichen des DFB den Schwerpunktthemen Teammanagement,
Vereinsmanagement, digitales Vereinsleben sowie Wissens- und
Kommunikationsmanagement. Dabei ging es um die Frage, wie diese Bereiche
digital besser unterstützt werden können und welche Weiterentwicklungen
nötig sind, um den Amateurfußball und seine Vereine für die Zukunft
bestmöglich aufzustellen.
Masterplan Amateurfußball: Darum geht’s
Der Masterplan 2024
ist ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Vereinsqualität und der
Stabilisierung des Vereinsfußballs. Kernziel der Zukunftsstrategie
Amateurfußball ist es, das weltweit einzigartige, bundesweit
flächendeckende Netz von Fußballvereinen und Vereinen mit
Fußballangeboten zu erhalten und zu stärken. Die Erarbeitung des
Masterplans durch die Steuerungsgruppe Amateurfußball folgt den
Empfehlungen des 3. Amateurfußball-Kongresses 2019 und setzt auf eine
enge Einbindung der Basis.
“Wir wollen es in den Vereinen einfacher haben und Ressourcen sparen, da spielt die Digitalisierung eine große Rolle”
Formuliert sind acht Teilziele:
1. Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Spielerinnen und Spielern
2. Erhöhung der Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb und den Vereinen
3. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern
4. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern
5. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Vereinen
6. Verbesserter Zugang zu moderner Sportinfrastruktur
7. Optimierung der Ressourcen für Vereine
8. Gewinnung und Bindung von passiven Mitgliedern und Zuschauern/-innen
Die Erarbeitung der konkreten Maßnahmen für den Masterplan 2024 folgt drei festen Grundsätzen:
1. Jede Maßnahme muss mindestens ein Teilziel mittelbar oder unmittelbar positiv beeinflussen.
2. Die Umsetzung neuer Maßnahmen muss mit der Vereinsebene überprüft
werden und auf Basis der Ergebnisse und Rückmeldungen angepasst werden.
3. Die Begleitung jeder Maßnahme durch die Verbands- und/oder Kreisebene muss sichergestellt sein.
So geht es mit dem Masterplan weiter
Der
DFB-Bundestag 2019 hat per Beschluss einen verbindlichen Rahmen für die
Umsetzung des Masterplans durch alle 21 Landesverbände in den Jahren
2020 bis 2025 gesetzt. Den konkretisierten Masterplan Amateurfußball
soll der DFB-Vorstand Ende April nach Empfehlung der Konferenz der
Verbandsvorsitzenden beschließen. In diesem Zuge sollen im Laufe des
Jahres 2020 folgende Pilotprojekte gestartet werden:
- Club 2024 (Vereinsberatungsmaßnahme)
- Vereinsmanager C-Lizenz>
- Kindertrainerqualifizierung
- DFB-JUNIOR-MANAGER
- Mentoring-Programm für DFB-JUNIOR-COACH
- DFB-JUNIOR-REFEREE
- Lokale Schiedsrichter-Werbemaßnahmen
- Zertifikate für Staffelleiter
Die Pilotprojekte werden in verschiedenen Landesverbänden
durchgeführt und getestet, um sie auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen
und – bei positivem Ergebnis – anschließend bundesweit auszurollen.
Das sagen Workshop-Teilnehmer
Damir Svalina (Schatzmeister KUSV Zrinski Waiblingen, Württemberg):
“Es ist richtig und wichtig, dass die Verbände das Thema Amateurfußball
richtig angehen. Wir wollen schneller und besser werden. Und: Wir
wollen es in den Vereinen einfacher haben und Ressourcen sparen, da
spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Das Format mit den
Workshops ist super. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse und wie es
weitergeht.”
Reimund Meffert (Vizepräsident FC Saalfeld, Thüringen):
“Gut, dass es überhaupt so etwas wie den Masterplan Amateurfußball
gibt. Das Einbeziehen der praktischen Perspektive in den Vereinen und
die Reflexion mit der Basis machen absolut Sinn. Natürlich ist die
Aufgabe ultrakomplex. Entscheidend ist, dass nun eine Roadmap breit
kommuniziert wird und konkrete Maßnahmen in die Umsetzung kommen. Für
mich ist dabei klar: Im Bereich Digitalisierung brauchen wir keine fünf
Apps nebeneinander für die Vereine. Der App-Kannibalismus ist
kontraproduktiv.”
Autor/-in: Jochen Breideband
Quelle: http://www.fussball.de/newsdetail/masterplan-digitalisierung-im-fokus/-/article-id/212223#!/Masterplan: Digitalisierung im Fokus